Die Calciumversorgung

 

 zumindest bei Steinkorallenbecken - eine Grundvoraussetzung zum Erfolg.

Aber auch beim Becken mit Weich- und Lederkorallen hilft der ordentliche Ca-Gehalt zur Stabilisierung des Milieus und gleichmässigen PH-Werten.

Die Möglichkeiten zur Zugabe von Calcium sind recht vielfältig: Kalkreaktor - Ca-Hydroxid-Mischer - Ca-Zugabe nach Balling - diverse Fertigprodukte in flüssiger oder fester Form.

Nutzbar sind alle, wobei die Grösse des Beckens bei den Überlegungen einzubeziehen ist.

A) Der Kalkreaktor Der allgemein übliche Kalkreaktor ist m.E. die einfachste Art in Bezug auf Arbeitsanfall. Einmalgefüllt und richtig eingestellt sowie mit PH-Steuerung und Magnetventil arbeitet er solange, bis die CO2-Flasche leer ist. Gefüllt mit Korallenbruch (grob) versorgt er das Becken gleichmässig und ausreichend .

Alternativ zu Korallenbruch können auch 'künstliche' Granulate genommen werden ,jedoch ist der Korallenbruch von seiner Löslichkeit unübertroffen. Es wird Ihm zwar angelastet, je nach Herkunftsgebiet mit mehr oder weniger PO4 belastet zu sein und es somit zum Eintrag von Phosphaten kommt.

Zusammenhänge von Algenplagen mit dem Einsatz von Korallenbruch im Reaktor haben wir allerdings noch nicht feststellen können.

Im Gegenteil, bei stark bewachsenen Aquarien und geringem Fischbesatz kann ein PO4.Mangel auftreten. Der geringe Eintrag durch den Kalkreaktor kann hier eine wichtige Ergänzung zum sich in diesen Becken schnell verbrauchen- dem PO4 sein.

Wir nutzen den Kalkreaktor auf der Farm mit Korallenbruch und MG-Pro. B) der Ca-Hydroxid-Mischer  brauchbar und als erste Möglichkeit der Calciumversorgung (mit Ca-Hydroxid schon in den 80ger Jahren von Peter Wilkens, einem der Wegbereiter der Korallenhaltung, genutzt) Hier allerdings in der Form des Wasserkanisters mit ein paar Esslöffeln Ca-Hydroxit zur Vermischung und dem Einbringen des klaren, aufgekalkten Wassers nach der Absetzphase.

Gleiches Prinzip wird im Kalkmischer angewandt, allerdings in einer recht arbeitssparenden Version.  Das Kalkwasser hat den Nebeneffekt, PO4 auszufällen und hilft somit, einer Anreicherung von Phosphaten vorzubeugen. Das ausgefällte Phosphat lagert sich zumindest teilweise in der Dekoration an und soll - so sagt man - Wegbereiter von Fadenalgenplagen sein.

Hier ist von uns anzumerken, dass wir auch bei Becken ohne Kalkwasserzugaben Fadenalgenplagen beobachtet haben. Wir nutzen den Kalkmischer in Form des Nachfüllens von verdunstetem Wasser und zur gleichzeitigen Aufkalkung und Phosphatfällung. Jedoch nur noch mit einmaliger Füllung mit Ca-Hydroxid pro Woche. Ist spätestens nach 2-3 Tagen verbraucht. Danach wird nur noch Wasser durch das ausreagierte kalksubstrat gepumpt - bis zur nächsten Ca-Hydroxidzugabe.

C)....nach Balling ....von Hans-Werner Balling erfunden. Calciumclorid und Natriumhydrogencarbonat im richtigen Mischungsverhältnis dem Wasser meist täglich zugegeben und ist auch eine sehr effektive Möglichkeit des Calciumeintrages.

Zum Spuren(Elemente)-ausgleich dient Nacl-freies Meersalz.

Etwas umständlich ist die Handhabung mit den notwendigen Aufbewahrungsbehältern und das regelmässige Neuanmischen der Lösung. Die Dosierung lässt sich jedoch über entsprechende Pumpen einfach gestalten und somit bleibt eine gleichmäßige Wasserqualtit erhalten.

Diverse Spurenelemente lassen sich zu den einelnen Lösungen dazu geben.

Zur Berechnung schaue auch auf diverse "Salz-/Ballingrechner" im Internet.

Eine weiter entwickelte Methode ist die  Balling Light® nach Fauna Marin, wa wir auch zum Teil auf der Farm anwenden . Hier wird auf das Minaralsalz verzichtet und über eine abgestimmte Zugabe von Spurenelementen die Mineralzugabe gesteuert.

D) Fertigprodukte Es verbleiben somit noch die Fertigprodukte diverser Firmen, die alle recht teuer sind und höchstens in kleinen Becken zur kostenüberschaubaren Anwendung sinnvoll sind.

Autor: Joe Woschnik