Das Riffaquarium - Die Pflege



Die Pflege:

Nun, der beste Tipp hierzu: Hände aus'm Becken lassen! Wer einmal nach 14 Tagen Urlaub zum ersten mal wieder in sein Becken schaut - nachdem er ein Guckloch in den Algenbelag der Scheibe geputzt hat - wird staunen, wie toll die Korallen stehen.

Und das, obwohl der Urlaubspfleger nur das Notwendigste gemacht hat. Vor allem: er hat nicht ständig im Becken herumgefummelt . Von 'Unfällen', hervorgerufen durch die Unwissenheit des Pflegers einmal abgesehen, hat auch das Becken Urlaub vom übereifrigen Besitzer genommen.

Ständiges Arbeiten im Becken und auch permanentes Verändern von Wasserparametern bringt den Korallen und Fischen Stress. Das kann soweit gehen, dass trotzt bester Parameter die Korallen kaum richtig aufgehen und Farben sich nicht entwickeln wollen.

Aber was gehört nun zur sorgfältigen Mindestpflege? 1. Bei stark mit Fischen besetzten Becken regelmässig 2 x die Woche den Schaumzopf des Abschäumers leeren und säubern. Bei Becken mit geringem Fischbesatz genügt meist der wöchentliche Reinigungsintervall . W

armes Wasser löst hier auch die fettigsten Beläge. 2. Scheibenreinigen nach Bedarf - möglicht mit Magnetreiniger oder solche mit Stiel, um nicht mit dem ganzen Arm hinein zu müssen. 3. Kontrolle der wichtigsten Wasserwerte: NO3, PO4, MG, CA, KH sowie Temperatur, PH-Wert und Dichte.

Wobei letztere nicht unbedingt wöchentlich kontrolliert werden muss, da evtl. Schwankungen durch Ausdünnung oder Konzentration durch langsames Verändern in gewissem Umfang gut toleriert wird. Gewarnt werden muss hier entschieden vor Messungen der Dichte/ Salinität mit Refraktometern in einschlägigen Zoofachgeschäften.

Hier wird oftmals durch "Massenmessungen" bei Kunden, kein Wert auf exakte´s Handling des Gerätes gelegt (aus Unwissenheit oder Zeitdruck bleibt dahingestellt) und Fehlmessungen sind an der Tagesordnung.   Nicht auszudenken die Katastrophe, wenn der Kunde auf das Messvertrauen seines Händlers blauäugig entweder zuviel Salz dem Becken zugibt oder die Dichte verringert!

( Das gilt m. E. auch für andere Messungen. Man sollte alles selbst durchführen und sich hier nicht komplett auf Fremdmessungen verlassen. Höchstens die Zweitmessung eines anderen zur Bestätigung der eigenermittelten Werte ist sinnvoll! ) Die großen Aerometer von Tropic Marin und JBL sind hervorragende, präzise Instrumente, die allen Anforderungen der Dichtemessung unseres Hobbys genügen.

Selbstverständlich sind mit einem Refraktometer supergenaue Werte zu ermitteln, aber es ist auf äusserste Sauberkeit des Gerätes und dessen öfters zu wieder- holende Eichung zu achten. Solches ist während eines Geschäftsbetriebes mit vielen Kunden dem dann überforderten Fachverkäufer kaum zuzumuten.

Dem erfahrenen Aquarianer genügt oft nur der tägliche Blick ins Becken, um zu erkennen, ob irgend etwas nicht stimmt. Allerdings hat die Messkontrolle den Vorteil, schon vorher feststellen zu können, welcher Wert sich verändert und somit rechtzeitig gegensteuern zu können.

Der Anfänger tut gut daran, durch häufiges Messen sich diese Fertigkeit anzueignen. Der Effekt ist neben dem Erlernen auch die Verbindung zwischen veränderten Wasserwerten und dem Zustand der Korallen erkennen zu können 4) Falls ein Schnellfilter zur Entfernung von Schwebstoffen genutzt wird, ist die Filterpatrone alle paar Tage zu säubern/erneuern, bevor unangenehme Abbauprozesse beginnen, die dem Wasser nur schaden. 5) Spurenelemente regelmässig dosieren. Wer eine Dosieranlage besitzt, ist hier klar im Vorteil. 6) Funktionsfähigkeit der Geräte im Auge behalten. 7) Wasserwechsel wöchentlich oder spätestens 14-täglich. Um so gleichmäßiger bleiben die Bedingungen des Wassers für unsere Korallen.

Dabei darf ruhig 10 bis 20 % pro Monat gewechselt werden. Was auf der einen Seite an Kosten für Salz entsteht, wird auf der anderen an Spurenelemtedosierung wieder eingespart. Durch Wasserwechsel werden aber auch ungeliebte Stoffe aus dem Becken entfernt - sozusagen doppelter Nutzen.

Autor: Joe Woschnik